Bericht vom Velothon 2016




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Bericht vom Velothon 2016

Beitragvon Asphaltcowboy » Mi 22. Jun 2016, 05:39

Mein Velothon Wochenende,
es begann dieses Jahr bereits am Samstag,
Natürlich nicht mit dem Rennen das war ja schließlich erst am Sonntag.
Am Samstag stand die Abholung der Startunterlagen sowie das Brompton World Championship, als Zuschauer auf dem Programm. Die Startunterlagen wollte ich eigentlich schon am Freitag abholen und per Rad hin, aber ich war verweichlicht, es regnete mir zu viel. Wäre ja auch Blödsinn Freitag hin, Samstag hin. Nee, dann eben nur Samstag. Wird bestimmt voller sein am Samstag, aber was solls. Denn schließlich wollte ich mit Silke eh Hübi zu seinem ersten Brompton Rennen anfeuern. Den Freitag hab ich dann schließlich zur Radpflege genutzt. Stichwort Brompton, das sind kleine niedliche Falträdchen die gerne mal belächelt werden. Wenn die aber mit ihrem bis zu 56 Zähne großen Kettenblatt sowie sechs Gängen erstmal loslegen, is Schluss mit lustig und niedlich. Hab am Samstag son Teil mal kurz ausführen dürfen. Puh, das hat auf sein kleinen Laufrädern dank ausgeklügelter Schaltung richtig bums dahinter. Wer jetz überlegt sich mal eines zu kaufen... Billig is nich. Einstiegspreis ab 1300 Euro!
Das Brompton Rennen begann Im klassischen Le Mans Start. Was heißt, Startaufstellung Räder Läufer getrennt. Nach der Startfreigabe rannte jeder zu seinem Brompton und entfaltete es so schnell es ging. Und dann ging es dran sieben Runden, ingesamt 14 km zügigst zu absolvieren.
Prämiert wurden schließlich die jeweils schnellsten in den AK U60 und Ü60 sowie das beste und originellste Outfit. Hübi hat sich großartig bravourös geschlagen. Mehr dazu lest ihr im Hübi-Forum.
http://www.huebis-laufforum.de/35151269 ... 04839.html
Soweit der ruhige und entspannte Samstag. Aber da war doch noch der Sonntag. Ach richtig da durfte ich dann mit dem Renner auf die Piste. Wie in jedem Jahr ging es für mich auch diesmal wieder auf die 120 km Runde. Nun ja, gut das ich Samstag wenigstens Ausschlafen durfte, denn In der Nacht zu Sonntag fand ich nicht soviel Schlaf. Wo war der denn bloß...
Egal, ich kam dennoch gut aus den Federn. Trinkflaschen aufgefüllt, nen Brötchen, Kaffee und ne Banane hinunter geschlungen, sowie nochmal den Reifendruck auf 8 bar erhöht. Pünktlich um 08:15 kam dann auch der Zug von Falkensee zum Bhf Zoo. Mein Start war um 09:15 und somit genügte die Ankunft Zoo gegen 08:30 Mein Startblock war fast vorn an der Goldelse. Vom Bhf Zoo bis dorthin mit dem Rad, ein Katzensprung, Gemütlich Einradeln halt, so wie viele andere auch die Zoo ausstiegen. Noch früher dort zu sein wäre Quatsch. Beutel mit Wechselklamotten brauchte ich nicht, es war schon warm genug. Ich plauschte noch mit einigen Pedalrittern und dann ging es ab in den Startblock. Und auch diesmal, wie schon jedes Jahr hörte man es vereinzelt knallen. Nee, nicht etwa der Starschuss, es sind immer einige Teilnehmer dabei welche doch zuviel Druck auf die Reifen geben. Das rächt sich meist nach kurzer Aufwärmphase der Pneus. Peng.....
09:25 und endlich setzt sich unser Startblock B in Bewegung. Langsam trudelten wir um die Goldelse und über die für uns geöffnete Straße der Fan-Meile. Schade die Buden hatten zu, also kein Stopp uff ne Rostbratwurscht
Dann eben weiter treten. Potsdamer Platz, Kurfürsten- und Hardenberg-Str, Otto-Suhr-Allee und schließlich die Havelchaussee. Und so im Verbund fährt die sich spielend. Auf der Krone schließlich kam was kommen musste. Wat denkt ihr wohl...
Nee, ganz Harmlos, nur nen Päuschen zum Bewässern des Waldes. Nun ja es gab ja auch grad mal keinen Regen. Ne Minute verschenkt, aber nun fuhr es sich gleich leichter und angenehmer. Puh...
Irgendwann, nee eigentlich sehr schnell war Kleinmachnow erreicht. Landesgrenze. Endlich bessere Strassenverhältnisse. Auf Berliner Straßen ist man nur am ausweichen, wenn gefahrlos möglich. Entweder starke Bodenwellen, zu tief liegende Gullydeckel das sind die häufigsten Ursachen des Ausweichens. Das alles geht natürlich auf Mensch und Material über. Bloß kein Sturz oder defekt. Lieber auf Sicherheit fahren! Und wer kann sich bei einem Schaden schon glücklich schätzen das plötzlich ein Teamfahrzeug anhält und dir ein neues Ersatzbike hinstellt (Ist vielleicht mal nen Verbesserungsvorschlag bei den Veranstaltern(grins))
Spaß bei Seite, die Straßen im Umland sind immer noch besser in Schuss. Auch empfand ich die Stimmung auf den Dörfern wesentlich größer als in Berlin. In Kleinmachnow, Genshagen, Ludwigsfelde ging richtig die Post ab. Gute Stimmung und Menschen welche an gedeckten Frühstückstischen auf der Strasse saßen. So ein Event gibs dort halt nich jeden Tag. Kurz vor der Ortsdurchfahrt Ludwigsfelde musste Feld wieder kurz stoppen. Wieder wegen eines Unfalls. Ein Radler hatte eine Pylone zwecks Absicherung übersehen. Zum Glück ging es für zwei weitere glimpflich aus. Schließlich folgte die Durchfahrt Ludwigsfelde und es war die B101 erreicht. Kurz darauf Km 80. In vergangenen Jahren hatten wir oft Glück mit dem Wind. Er beließ von hinten. Diesmal kam die geballte Kraft von vorn. Ein jeder war froh schön in einer Gruppe mitschwimmen zu können. Dennoch fährt es sich klasse auf solch einer neuen und breiten Bundesstraße. Leider waren wir hier wieder schnell quasi durchgeflogen und die raue Strassengewalt Berlins waren wieder in Rad und Knochen zu spüren. Durch Marienfelde und über den Te-Damm ging es mit einer spitzen Kehre übers Tempelhofer Feld, wo dann auch Km 100 passiert wurde, um das Feld am Columbia Damm wieder zu verlassen. Ich fühlte mich weiterhin richtig gut. Weiter strampeln also, noch knapp 20 km. Ein Klacks! Die Abfahrt Hermannstr zum Hermannplatz bringt noch mal richtig Schwung, um über den Hermannplatz zu trudeln. Breite Straße und gut einzusehen. Nur aufzupassen auf die Strassenverhältnisse und evtl unvernünftige Passanten. Denn wie im Nachhinein zuhören war gab es dort während des Rennens eine schwere Kollision weil irgendein Unvernünftiger über die Straße wolle. Schließlich rollt man hier mit mehr als 50 Sachen über den Hermannplatz. Die letzten Km führten uns Richtung Oberbaumbrücke und Alex vorbei an Friedrichstadtpalast und Hauptbahnhof wieder Richtung Goldelse. Einmündung Straße des 17 Juni, die Flamm Rouge ist erreicht und das Ziel greifbar nah. Zeit für einen kurzen Schluss Sprint. Der ist mir tatsächlich auch geglückt.
Fazit, es war ein schönes Rennen mit viel Stimmung auf der Strecke und leichtes Fahren im Verbund.
Überschattet wurde das Rennen von einem tragischen Tod eines Mitstreiters welcher auf der Havelchaussee tot zusammenbrach.
Für wissbegierige meine Eckdaten: Zeit 03:16:28. Durchschnitt: 36:22...
Ups....Ist wohl doch etwas länger geworden. Ich hoffe ihr hatte dennoch Spaß.


Peter
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von Anzeige » Mi 22. Jun 2016, 05:39

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Re: Bericht vom Velothon 2016

Beitragvon myway » Do 23. Jun 2016, 10:41

Ja, leider tragischer Todesfall.
Danke für deinen Bericht und Respekt für die Leistung. So einen Schnitt krieg ich nicht mal bergab mit Rückenwind zu stande.
LG
Markus
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Re: Bericht vom Velothon 2016

Beitragvon FrankE » Fr 24. Jun 2016, 05:49

Danke für den Bericht. Ich schreib das nicht oft, aber lese immer mit:)
Liebe Grüsse
Frank
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Re: Bericht vom Velothon 2016

Beitragvon RR-631 » Fr 24. Jun 2016, 17:00

Faszinierener Bericht - erstaunlich, dass Du bei diesem Tempo noch weißt, wo Du lang gefahren bist... big_applaus
Glückwunsch, dass Du ohne Panne, Beule und Schramme ins Ziel gekommen bist°! :gut:
Wie funktioniert das bei Dir NACH so einem Rennen: Fährst Du da in Gedanken noch weiter?? big_sonnen
Grüße RR-631, der aus Hönow
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Bericht vom Velothon 2016

Beitragvon Asphaltcowboy » Sa 25. Jun 2016, 10:38

Danke euch für das Feedback,
@Steffen die Richtung beizubehalten ist ganz leicht. Immer nur der Masse nach. Wenn die sich allerdings verfährt ....
Nach dem Rennen bin ich mit Silke gemütlich nach Hause getadelt.
Zum Beine ausschütten ist das entspannend.
@ Markus, du wärst erstaunt um wieviel schneller das fahren im Verbund sein kann.
Tina und Rene sind die 60 km Runde gefahren, auch sie waren erstaunt wie flott man im Feld voran kommt.
Die Havelchaussee ist hierbei nen Klacks

Peter
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