Radtour zum Schiffshebewerk nach Niederfinow




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Radtour zum Schiffshebewerk nach Niederfinow

Beitragvon Asphaltcowboy » Do 13. Sep 2012, 17:19

Die Letzten schönen und warmen Tage aller Wahrscheinlichkeit nach mussten einfach noch mal für einen längeren Ausritt mit dem Rennrad genutzt werden.
Sonnenschein, Warme 27 grad und eine geringe Aussicht auf Regen. So wurde spontan eine lang angedachte Radtour von mir kurz geplant.
Eine Tour, die ich unbedingt noch abfahren wollte, über den Oder Havel Radweg. In Richtung Schiffhebewerk Niederfinow.

Die Streckführung war schnell zusammengestellt. Eine Kombination aus verschiedenen Radfernwanderwegen.
Der erste Abschnitte führte über den Radfernwanderweg Berlin Kopenhagen in Richtung Berlin Mitte/Wedding. Ein schon mir sehr bekannte Strecke. Auch sehr schön zu fahren, wer mal ebend nach Mitte radeln möchte.
Ein weiteres kurzes Stück führte mich ab Mitte Invalidenstr. über den Mauerradweg vorbei an dem Mauerpark in den sich wie immer sehr viele Touristen Tummeln.
Der Mauerpark ist sehr informativ und nett gestaltet auch für Berliner ein kurzer Ausflug wert.
In der Bernauer Str. in höhe des Friedrich Ludwig Jahn Sportparks, welcher auch in das Mauerparkgelände integriert ist, trifft der Mauerradweg auf den Radfernwanderweg Berlin Usedom, auf dessen Richtung ich dann in der zweiten Etappe einschwenkte. Beide Radwege laufen hier jedoch noch ein Stückchen parallel durch Wedding. Bis diese sich kurz hinter der Bornholmer Str. trennen. Ich befuhr hier weiter den Radfernwanderweg Berlin Usedom. Dessen Streckenführung auf Berliner Gebiet unteranderen durch den Schlosspark des Schlosses Schönhausen vorbei führt sowie an der Panke – auch der Pankeweg genannt-, entlang Richtung Buch-Bernau.
In Bernau gönnte ich mir dann mal eine erste kurze Essenspause.
Nachdem ich genüsslich ein großes frisch belegtes Baguette verzehrt habe, ging es vorbei an der Bernauer Stadtmauer stadtauswärts. Die Wegbeschaffenheit ist auch hier bei Weitem sehr gut und meist asphaltiert. Auch die Ausschilderung ist vorbildlich. Ein Karte hilft jedoch immer, auch um nach Randinformation der Strecke nachzuschlagen. Weiter ging es durch kleine Ortschaften Richtung Biesenthal, bis kurz vor Marienwerder der Abzweig zum Oder-Havel-Radweg erreicht ist. Hier verläuft dieser sowohl Richtung Westen nach Liebenwalde, als auch Richtung Osten, nach Hohensaaten. Ein wunderschöner Landschaftsweg immer den Verlauf des Finowkanals und durch dessen Region entlang. In der dritten Etappe schlug ich an dieser Gabelung die Strecke Richtung Osten ein. In dieser Richtung führte mich der Radweg durch Finowfurt und Eberswalde, eine wunderschöne Landschaft, bis Niederfinow, zum Schiffshebwerk. In Niederfinow am Schiffhebewerk angekommen, genieße ich eine kurze Rastpause in einer der vielen Gaststätten.
Viel hat sich hier in den letzten Jahren verändert. Viele Touristen machen es halt möglich.
Und wenn ich schon einmal hier bin, dann möchte ich das Schiffhebewerk auch besichtigen.
Ein Tor mit Drehkreuz und so ein Automat der gerne Strichcodes lesen möchte versperrten den Zugang. Gut man benötigte also ein Ticket zur Besichtigung. Um ein Ticket zu erlangen, sind nur zwei Euro fällig (erstaunlich günstig).
Zu Erweben an einen großzügig gestalteten Infostand mit Ausstellung über das Schiffhebewerk sowie dessen Neubau. Der Neubau befindet sich noch im Anfangsstadion. Außer Betonfundamente und Baukräne, lassen nur die Modelle der Ausstellung erahnen was hier entstehen soll. Nach der Fertigstellung des neuen Schiffshebewerks sollen nach jetzigem Stand, übrigens beide Hebewerke parallel betrieben werden.
Mein Bike durfte ich sogar mit hineinnehmen, es gab keine Einwände. Klasse.
Es folgte nun eine ausführliche Besichtigung.
Nachdem die Besichtigung beendet war, entschloss ich mich noch einen kleinen Abstecher nach Oderberg zu machen, es waren ja bloß noch 11 Km bis dorthin. Und natürlich auch zurück. Allerdings weicht hier die Ausschilderung von der angegebenen Kartenroute ab. Hm, mach eigentlich nichts, denn das lädt zu einem netten Rundkurs ein. Hin ging es dann der Ausschilderung folgend durch ruhiges ländliches Gebiet bis nach Oderberg. Der Weg und die Ausschilderung waren so ganz Ok und passabel befahrbar. In Oderberg hätte ich meine ursprüngliche Planung fast über en Haufen geworfen und war versucht bis zur Oder weiterzufahren, dann mit Abschluss in Frankfurt Oder. Sehr reizvoll, weil es nur noch ca. 8-10 km bis zur Oder und Hohensaaten waren. Kurze Überlegung, … das wird dann wohl ehr eine neue Tour im nächsten Jahr. Auch weil mir der Oder Neiße Radweg selbst schon bekannt ist. Dort in Hohensaaten endet der oder Havel Radweg an seinem östlichsten Punkt. So ging es zurück über die nicht viel befahrene Landstr. Richtung Niederfinow. Ich durchquerte wiederum Niederfinow, bis ich kurz hinter Niederfinow auf die vierte Etappe, den Radwanderweg Tour de Brandenburg einschwenkte. Anfangs asphaltiert wurde der Weg hier dann in der Choriner Schorfheide zu einem, jedoch gut befahrbaren, Waldweg.
Da leider die Zeit ein wenig drängte, blieb keine Zeit mehr für einen Abstecher ins Kloster Chorin. Ok, kannte ich schon macht also nichts. Den Radwanderweg Tour de Brandenburg befuhr ich hier bis Joachimsthal, wo dieser dann wieder den Radfernwanderweg Berlin Usedom kreuzte, auf dessen Richtung ich nun wieder in Richtung Bernau bis Marienwerder fuhr. Die Distanz dieser Abschnitte Radwanderweg Tour de Brandenburg und weiter bis Marienwerder hatte ich hier echt unterschätzt. Nicht wegen meiner Kondition, nein die war Ok, nur ich wollte bis zum Dunkel werden eigentlich wieder zuhause sein. Heißt also schneller treten…
Bei Marienwerder kreuzte ich in der fünften Etappe wieder den Oder Havel Radweg, dessen Richtung ich nun nach Westen in Richtung Liebenwalde befahren wollte.
Aufmerksame Leser werden nun wissen, dass der zuerst erwähnte Einstieg in den Oder Havel Radweg in östlicher Himmelrichtung befahren wurde. 
In Liebenwalde endet bzw. beginnt der Oder Havel Radweg am Radfernwanderweg Berlin Kopenhagen an seinem westlichsten Punkt. So schwenkte ich hier also ein, auf den Radfernwanderweg Berlin Kopenhagen in Richtung Oranienburg. Eine lange und mir gut bekannte asphaltierte Strecke führt hier durch eine schöne Waldlandschaft. Es wurde nun schon langsam sehr schnell Dunkel und ich wusste schon du schaffst es nicht bis nach Falkensee. Es sei denn, ich fahre im Dunkel und ohne Licht weiter. Ein gefährliches Spiel, wie sich noch herausstellte. Oranienburg ist erreicht und geringe Helligkeit machen ein Weiterfahren noch möglich. Mal schauen, wie weit ich komme. Wie schon geschrieben, ein riskantes Spiel. Über die gerade Landstr Birkenwerder, Velten….??
Zu viel Verkehr. Als Autofahrer weiß man ja, wie spät mal unbeleuchtete Radfahrer erst sieht.
Weiter auf dem Radfernwanderweg, kein Autoverkehr aber Dunkel und durch Waldgebiet.

Lehnitz, Borgsdorf, ist noch geschafft, bis ich ca. 200 m vor dem S-Bahnhof Birkenwerder über eine Wurzel oder Schlagloch fuhr, ich weiß es nicht. Hier war die Straße eine Kopfsteinpflasterstr. und der Fußweg ein trampelfad. Ein lautes „Zisch“ und gleich beide Reifen waren Platt, Mist. Erster Gedanke, schnell Schlauch wechseln, verwarf ich wider genau so schnell, weil es zudem gerade leicht an zu tröpfeln begann. Ok, also Rad Schultern und im schnellen Schritte zur S-Bahn. Zum Glück ist das ja knapp 200 m vor diesem Bahnhof passiert.
Das war halt das sprichwörtliche Glück im Unglück.
Am Mittwochmorgen musste ich jedoch feststellen, dass es nicht nur die Schläuche, sondern auch die Hinterradfelge zerlegt hat. Nicht auf den ersten Blick zu sehen, ist diese an zwei stellen gerochen. So sind nun zwei neue Felgen fällig…
Alles in allen jedoch eine schöne Tour, erst recht der Oder Havel Kanal. Und mit einer Panne wie diese, muss mal halt auch mal rechen.
Und ich freu mich schon auf nächstes Jahr wenn ich hier wieder, diesmal über Oderberg hinaus, bis nach Frankfurt Oder radeln kann. Für längere Ausritte wird es in diesem Jahr schon leider zu früh dunkel.

Eckdaten:
Distanz 230 km; Max Pace, 66,8 kmh; ca. 12 h Gesamtfahrzeit. Incl. 2 h Pause
Ca. 85 % Asphalt, 15 % gut befahrbare Waldwege und Kopfsteinpflaster.



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Aussicht von der Nordbrücke Wasserstadt Berlin.


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Mauerpark

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Mauerpark2

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Die Panke

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Denkmal in Bernau

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Radfernwanderweg Berlin Usedom

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Am Finowkanal

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Am Finowkanal

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Radweg am Finowkanal

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Schiffshebewerk von weitem

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Schiffshebewerk

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Schiffshebewerk

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Schiffshebewerk von oben

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Schiffhebewerk von oben

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Aussicht vom Schiffshebwerk

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Aussicht vom Schiffshebwerk

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Blick von oben in den Fahrkorb

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Aussicht vom Schiffshebewerk mit Blick auf die Neubaustelle

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Oder Havel Radweg
Zuletzt geändert von Asphaltcowboy am So 16. Sep 2012, 19:28, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße Peter
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von Anzeige » Do 13. Sep 2012, 17:19

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Re: Radtour zum Schiffshebewerk nach Niederfinow

Beitragvon Yoschi » Fr 14. Sep 2012, 18:15

big_super
Klasse Peter es ist wieder ein toller Bericht von Dir und schöne Fotos weiter so. :P
Liebe Grüße :roll:
Tina
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Re: Radtour zum Schiffshebewerk nach Niederfinow

Beitragvon laufmauselke » Fr 14. Sep 2012, 19:23

Danke lieber Peter, für diesen schönen Bericht,
und Respekt vor Deiner Leistung. big_applaus
Wo nimmst Du bloß die Energie her? big_grubel
Hoffentlich ist Dein Rad bald wieder heile.
Ich drücke die Daumen. big_bye
Liebe Grüße
Elke
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laufmauselke
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Re: Radtour zum Schiffshebewerk nach Niederfinow

Beitragvon Ika- Rudina » Sa 15. Sep 2012, 10:54

Hallo Peter,
einfach nur Klasse.
Danke für den Bericht und die Bilder.
Ist ja schon enorm, dass das so kurz vor der S-Bahn passiert ist.
Hoffe, Du bekommst es hin?
Liebe Grüße
Erika
PS. Irgendwann mache ich auch mal solch eine lange Tour.
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Ika- Rudina
 
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Re: Radtour zum Schiffshebewerk nach Niederfinow

Beitragvon Sarah Laura » So 16. Sep 2012, 10:55

Super Bericht und tolle Fotos!
big_applaus
Es grüßt Sarah Laura.....
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Re: Radtour zum Schiffshebewerk nach Niederfinow

Beitragvon Ulrike Anna » So 9. Jun 2013, 15:54

Danke, super Fotos, toller Bericht big_super
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Ulrike Anna
 
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