LT Nauen-Falkensee

[Macie]

....der Schneemann war vor dem Rennsteig Lauf nicht ohne Folgen


....die Geschichte ....Fortsetzung folgt.

[Peter]

Auf die Geschichte bin ich ja mal echt gespannt.

[laufmauselke]

Bitteschön, liebe Elke:


Liebe Grüße aus dem kalten Polen
sendet Jana

Vielen Dank, liebe Jana.
Solch ein Bild möchte ich nächstes Jahr auch.

[laufmauselke]

Jetzt kann ich auch endlich hier berichten.
Wir hatten wieder ein rundum schönes Rennsteig-Wochenende.
Unsere Gruppe bestand aus 9 Personen. Damit war unsere Villa wieder voll ausgebucht.
Nur Biankas Bett blieb frei, aber das ändert sich im nächsten Jahr wieder.
Meinen persönlichen Bericht findet Ihr hier:
http://mein-streak.over-blog.de/article ... 71052.html

[HighCo]

Das war jetzt mein vierter Start am Rennsteig und wieder stellte ich mir die Frage, welche Distanz ich laufe.
Vor einiger Zeit habe ich mich noch über persönliche Bestzeiten gefreut.
Da ich meinen Trainingsumfang nicht verändere, stellen sich da aber schon seit einger Zeit keine Verbesserungen mehr ein.
Um nicht auf der Stelle zu treten, bleibt noch die Möglichkeit, länger anstatt schneller zu laufen und darum wollte ich diesmal in 'diesen Bus' nach Eisenach steigen.

Der Rennsteig ist für langes Laufen gut geeignet:
Anreise am Vortag, Top-Unterkunft, Begleitung vor während und nach dem Lauf von Freunden, die sich da bestens auskennen.

Im Vorfeld konnte ich mich schlecht mit der Vorstellung anfreunden, über 72 km laufen zu müssen. Daher habe ich mir gesagt, es wäre schön wenn ich mal einen ganzen Tag laufen könnte.
Ich würde es als eine Wanderung ansehen - nur besser - man braucht nämlich keinen Rucksack - denn das Essen wird angereicht.

Frühstück um 02:00 Uhr - nicht meine Zeit - aber schön, dass bis zum Start noch vier Stunden sind, da ist auch das herzhafteste Frühstück verdaut.

Kurz nach 03:00 Uhr am Shuttlebus -ganz nach Pfadfindermanier die erste gute Tat: Ein Mitläüfer hatte nur abgezähltes Fahrgeld dabei - und rief in die Warteschlange: Liegen da irgendwo fünf Euro auf dem Boden ? Mein Blick auf den Bürgersteig führt zum Erfolg: Der arme Kerl darf glücklicherweise auch mit.

Im Bus werden von Mitreisenden letzte Erfahrungen vom Baltic-Run diskutiert oder andere informieren sich über über orthopädische Schäden beim Transeuropalauf - wenn man tagelang an der Leitplanke mit einem Fuss auf Asphalt und dem anderen in der Rinne daneben läuft...
Ist kein Witz - Wolfgang hat's auch gehört.
Das zieht einen ganz schön runter - bis dahin habe ich noch gedacht, heute etwas ganz Grosses zu leisten. Dennoch kommen mir beim Zuhören Zweifel, ob ich hier am richtigen Ort bin.
Ach - alles Schnickes! Ich bin gut vorbereitet und habe es n-mal durchgerechnet: Für eine Marathondistanz habe ich weder unter Rotwein noch unter Tage länger als 5:40h benötigt und dann hätte ich hier für die restlichen dreissig Kilometer noch über sechs Stunden Zeit. Kann da was schiefgehen ?

Regen und Kälte könnten mir einen Strich durch die Rechnung machen - bis jetzt regnet es aber nicht. Bei meiner Anreise am Freitag bin ich immerhin auch an dem Schneemann vorbeigefahren. Egal. Warme Jacke habe ich dabei. Also, los geht's!

Kurz nach dem Start in Eisenach gibt es einen Stau vor einem Engpass dabei habe ich leider Wolfgang aus den Augen verloren und bin jetzt auf mich allein gestellt.

Meine Taktik sieht so aus: Langsam laufen, sodass ich das Laufen nicht als belastend empfinde. Das funktioniert bei mir nur, wenn ich die steileren und längeren Anstiege gehend bewältige. Und da wo ich mich im Feld einsortiert habe, macht das auch jeder so.
Schön ist, dass man beim langsamen Laufen aufmerksamer ist und viele Gespräche verfolgen kann. Dabei erfahre ich, dass ein Finish unter neun Stunden mit dieser Technik schwierig wird. Habe ich aber auch nicht vor, denn hier hat man zwölf Stunden Zeit.

Durch Gehpausen am Berg wird das ganze sehr entspannt. Dennoch erfordert der ständige Wechsel in das anschliessende Laufen auf gerader oder abschüssiger Strecke immer wieder Überwindung. Trotzdem wird die Überwindung nie zur Qual.
Auch bei Kilometer vierzig kommt kein Mann mit dem Hammer. Das kenne ich vom Marathon anders. Liegt wohl daran, dass ich mich seit Stunden in einen perfekten Regelkreis verwandelt habe: Die Augen schweifen immer wieder zum Pulsmesser, bei Annäherung der mittleren Zahl an die nächsthöhere Dekade nehm' ich Tempo raus.

Etwa bei Kilometer fünfzig verfolge ich das Gespräch von Erstläufern, die sich fragen, was gleich mit ihren Körpern passieren wird... meine Phantasie lässt mich schmunzeln. Gefühlsmässig sage ich mir: Wer hier noch läuft, dem kann nur ein mechanisches Problem noch einen Strich durch die Rechnung machen.

Und tatsächlich kommt dann irgendwann das Ziel in Schmiedefeld. Meine Elke K. hat zwanzig Minuten vor mir ihren Marathon gefinisht. An der Synchronität beim Zieleinlauf müssen wir noch arbeiten.

Und jetzt passiert es: Auf meinem Weg von der Ziellinie zum Wasserstand im Nachzielbereich beginnt es zum ersten mal heute an zu regnen. Völlig durchnässt hole ich meinen Kleiderbeutel von der Wiese. Was für ein Wetterglück!

Mit meinem Finish - Jana hatte es schon richtig rausgesucht - in 9:24:33h bin ich mehr als zufrieden aber die Taktik gibt ja laut 'Läuferpost' nicht viel mehr her...

Und das Beste - im Ziel fühle ich mich viel besser, als auf kürzeren Strecken auf Bestzeitenjagd. Ein tolles Gefühl. Sehr zur Nachahmung empfohlen.

Liebe Grüsse,
Heiko

[Asphaltcowboy]

Klasse Bericht lieber Heiko, meinen herzlichen Glückwunsch, dir zu deinem Finish über 72 km. Auch allen anderen herzlichen Glückwunsch zu euren wirklich tollen Leistungen.

[FrankE]

Wirklich ein Super-Bericht, der Lust darauf macht, das mal nachzumachen...
Herzlichen Glückwunsch an dich und alle anderen Teilnehmer.
Gruß Frank

[nini]

Hallo liebe Rennsteigläufer ,
ich wollte mich auch im Namen von Matthias ganz besonders bedanken, dass ihr uns beide dieses Jahr zu diesem besonderen Event mitgenommen habt.
Schon unsere Unterkunft in strahlend gelb hat uns super beeindruckt, wo wir doch wussten, das ihr sonst auch schon mal auf Stroh geschlafen habt,
war das hier der pure Luxus.
Danke auch an Steffen, der sich unserer am Starttag angenommen hat, als wir nach Oberhof fuhren, wo die NordicWalker und Wanderer Ihre 17 km starteten.
Dank des guten Wetters strahlten alle Teilnehmer durchweg fröhliche Stimmung aus .
Besonders die Stimmung und die Musik auf der Suhler Hütte war klasse.
Dass es abends im Festzelt in Schmiedefeld noch mehr abging, hätte ich nicht geglaubt, bis es auch mich mitgerissen hat, dort auf den Bänken und Polonese zu tanzen .
Der Weg von Oberhof nach Schmiedefeld hat uns so gefallen, das wir ihn in der Woche, die wir noch länger geblieben sind, nochmal andersrum gegangen sind.
Es hat übrigens eine Woche gedauert, bis in Schmiedefeld im Ziel alles wieder abgebaut war.
Nur noch grüne Pfeile auf der Straße zeigen an, wo die Marathonis und Ultras ins schönste Ziel der Welt = Schmiedefeld gelaufen sind.
Wir wünschen nun auch an diesem Wochenende zwischen den Meeren so viel Spaß, Glück mit dem Wetter und gutes Ankommen.