Ja, es war mein 4. und auch letzter UT-Marathon, der nicht einfach war.
2 Wochen vorher bekamen wir die Info:
Liebe Marathonis,
Bis zu letzt gehofft -- Änderung muß sein!
Wie ja bekannt, ist der Austragungsort des 11.Untertage-Sparkassen-Marathon, die ältesten noch befahrenen Kaligrube der Welt. Im Brügman-Schacht wird überwiegend Steinsalz für den Winterdienst abgebaut. Eine so große Baustelle erfährt natürlich ständige Veränderungen. Was die Laufveranstaltungen unter Tage betrifft, so waren wir viele Jahre hinsichtlich der Streckenführung davon nicht betroffen. In 2012 trifft uns die höhere Gewalt. Auf Grund von Versatzarbeiten in dem Gebiet, welches wir belaufen haben, ist aus Sicherheitsgründen der Zutritt für Besucher (Läufer/innen zählen dazu) nicht gestattet. Dank der Betreiber der Grube konnte jedoch kurzfristig eine Ausweichstrecke erschlossen werden und mit der Durchführung des Kristall-Laufes (10km)auch ein erster Testlauf erfolgen. Der Rundkurs ist 3,47 km lang und hat 85 Höhenmeter. Um auf die Marathonlänge zu kommen ist die Runde 12-mal (plus 500 Meter am Anfang) zu durchlaufen. Es gibt hierbei sicherlich Vor- und Nachteile. Als Vorteil sind die schnellere Erreichbarkeit bei medizinischer Notwendigkeit und der höhere Zuschauerkontakt zu sehen.
Mir wurde Angst und Bange,
trotz meiner diesjährigen optimalen Vorbereitung, u.a. mit regelmäßigen Bergtraining und jeden Tag Dehnübungen. Die letzten beiden Jahre hatte ich da unten mit massiven Waden- und Oberschenkelkrämpfen zu kämpfen. Ich habe mir geschworen, diesmal nicht an Krämpfen leiden zu müssen. Birgit hat mir gute Ratschläge gegeben und Dehnübungen gezeigt.
12 x die beiden langen Anstiege und dann nicht etwa am Anfang oder mittendrin, nein, am Ende der Runde bzw. und dem, nach geschafften 12 Runden langersehnten, Zieleinlauf. Ich merkte, die Anstiege waren nicht mein Problem, die konnte man sowieso bald nicht mehr laufen. Viel anstrengender war für mich bergab zu laufen. Kacheln konnte man vergessen, man musste auf den Untergrund schauen, um nicht auszurutschen und zu stürzen. Also hieß es abbremsen und das ging mir nicht nur auf meine Oberschenkel- sondern auch über meine gesamte Rückenmuskulatur, von den Knien ganz abzusehen, was die alles abhalten mussten. Was habe ich noch vergessen? Ach ja, die Wärme, ohhh, es war sehr warm
Ich drehte jedenfalls in einem fast gleichmäßigen Tempo Runde für Runde und freute mich wie verrückt, als es so langsam in die letzten Runden ging, noch nicht einmal einen Anflug von Wadenkrämpfen bekommen zu haben. Die letzte Runde wurde vor Freude, alles so gut überstanden zu haben, meine Zweitschnellste bei diesem doch schweren Marathon.
Hoffentlich komme ich morgen ins Flugzeug nach Zypern, denn ich habe nicht gerade wenig Muskelkater. Zum Glück geht es in die Sonne