Der ist total schön.
Und ich mag ihn, weil es hier keine Überaschungen gibt.
Hier ist alles ostwestfälisch geordnet und geplant:
Wir holen die Startnumer am Vortag ab.
Mit dem Auto gehts zum Zielort in das eigens dafür vom Veranstalter geöffnete Parkhaus.
Wir geniessen die perfekt organisierte Shuttlebusfahrt zum Start am Hermannsdenkmal in Detmold.
Auf dem Busparkplatz begrüssen wir, wie nun auch schon seit einigen Jahren, Streakrunner.
Kleiderbeutel abgeben. Und dann wird es, wie gehabt, losgehen.
Doch dann hat mich eins aus dem Konzept gebracht:
Ich wollte mit Elke loslaufen, habe sie aber im Startblock aus den Augen verloren.
Einzige Lösung: Warten, bis alle Läufer über die Startlinie sind und dann los. Erfahrungsgemäss würde ich auf Elke aufschliessen und könnte ihr dann einen guten Lauf wünschen.
Bei Kilometer Neun steht mein Bruder und ruft mir die aktuellen Zwischenstände durch: Elke war schon vor über sechs Minuten hier. Ui - und ich dachte beim Hermann kann mich nichts mehr überraschen. An der Steilwand vom Tönsberg - Kilometer 16 kann ich aufschliessen.
Mitläufern jetzt erst einen guten Lauf zu wünschen ist nicht zu spät.
Hier ist schon mehr als die Hälfte geschafft, ab jetzt zeigt der Hermann sein anspruchsvolles Gesicht.
Beim steilen lange Abstieg nach Oerlinghausen neigt man zum überpacen:
Dichtgedrängt peitschen die Zuschauermassen auch den erschöpftesten Läufer wieder nach vorn. Der ungewollte Leistungsabruf wird anschliessend am nicht enden wollenden Anstieg zum Eisernen Anton bitter bezahlt.
Zusätzlich bietet die fehlende Bewaldung im Schopketal keinen Schutz vor der mittlerweile im Zenit stehenden Sonne.
Auch im letzten Streckenabschnitt freue ich mich immer schon auf die seit Stunden von begeisterten Zuschauermassen gefüllten Promenade in Bielefeld. Die Freude, nun auf dem Weg zum Ziel nur noch auszurollen, wird auch hier noch ständig von Anstiegen unterbrochen. Die Versuchung, hier auf eine gehende Fortbewegung umzuschalten, ist gross.
Wenn man die Sparrenburg sieht, ist man fast im Ziel.
Der Lärm beim Zieleinlauf ist atemberaubend - schlagartig sind die Strapazen der Strecke vergessen.
Trotz Rückschlags wurde meine ostwestfälische Ordnung letztendlich wiederhergestellt: Die Herrenwertung wird zum siebten mal von Elias Sansar gewonnen...
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Und das sind die Sieger vom Lauftreff Nauen-Falkensee:
Start-Nr Name, Vorname Nettozeit Klasse Platz Gesamt
1571 Kuhn, Elke 03:51:42 W40 185 5184
1570 Ostmann, Heiko 03:16:35 M40 538 3729
574 Faulhaber, Matthias 02:52:24 M40 319 1912
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* Und ich wurde geehrt. Nicht für meinen dreitausendsiebenhundertneunundzwanzigsten Platz. Nein. Mir wurde das silberne Stoffabzeichen überreicht - für mein zehntes Hermannslauffinish. Jetzt darf ich mich endlich einen echten Hermann nennen.
* Hier geht's los. Am Fusse des gewaltigen Hermann. Bei der Höhenluft im Startblock spürt man förmlich, die Vermehrung der roten Blutkörperchen.
* Matthias hat heute die Kö mit der Grotenburg getauscht.
* Eine echte Hermine
Euer H. Hermann O.
