Dienstagmorgen, die Vorplanung der Tour war soweit schon abgeschlossen. Das Wetter passte super, ich war früh wach und ausgeruht.
Kurzer Check am Bike, alles in die kleine Satteltasche verstauen, noch zwei Trinkflaschen in die Trikottaschen und ab geht´s
Die erste Etappe der Strecke führte mich routinemäßig von Falkensee der B2 entlang über Seeburg, Groß Glienicke nach Potsdam. Vorbei am Hauptbahnhof ging es Richtung Bergholz Rehbrücke und Saarmund. Hier bei Saarmund steige ich ein in die Radroute B-L. Diese ist eine neben Route von Berlin-Leipzig. Leider gibt es hier keine Ausschilderung so das Ich hier ganz auf die Verlässlichkeit des Kartenmaterials von Open Cycle Map angewiesen bin. Die tatsächliche und auch ausgeschilderte Route RBL beginnt ab Berlin Lichtenrade. Nach einigen vorhergehenden Recherchen im Internet und hier wiederholten Aussagen, das das Teilstück von Berlin Lichtenrade bis Zossen nicht so interessant sein soll, beschloss ich also über die Nebenroute einzusteigen. Es ging nun auf wenig befahrenden Landstraßen weiter, teils auch serpentinenartig. In den Dörfern immer wieder der Blick auf die Karten, ob die Richtung noch stimmt. In Zauchwitz bei KM 50 gönne ich mir eine erste Pause auf den Spargelhof Syring. Hier wo zur Spargelzeit Reges treiben herrscht, ist es nun idyllisch ruhig. Ich gönne mir eine Bockwurst mit Brötchen und ein großes Glas selbst gepressten Apfelsaft- beides war echt lecker. Gut ne halbe Stunde lasse ich es mir bei diesem schönen Wetter dort gut gehen. Auch das hat jedoch mal ein Ende, denn ich will Leipzig noch bis 19 h erreichen. Durch Malerische ruhige Dörfer und ruhige Landstraßen geht es nun weiter. Kemnitz, Bardenitz um hier nur zwei zu nennen. Bei Tiefenbrunnen treffe ich auf den Radfernweg "Tour de Brandenburg" der wiederum im weitem auf über 1000 km ganz Brandenburg umschließt. Hier habe ich zwei möglich zum Weiterkommen. Der Tour de Brandenburg folgend oder noch ein Stück durch die Dörfer. Ich entscheide mich für ein weiteres Stückchen Landstraße durch die Dörfer. Bei km 91 kurz vor Dennewitz treffe ich nun auf die tatsächliche Route Berlin Leipzig, kurz RBL. Hier von Dennewitz kann man auch in die vielen Runden der Fläming Skate einsteigen.
Fläming Skate, das sind gut ausgebaute asphaltierte Wege in verschiedensten Routen und unterschiedlichster Streckenlänge. Die Größte Umrundung hier von Start und Ziel beträgt knapp 100 km. Abstecher zu den vielen Sehenswürdigkeiten nicht einbezogen. Und hier sind auch tatsächlich viele Skater unterwegs. Ein kurzes Stück verläuft der Radweg in selber Richtung wie die Fläming skate, bevor sich die Routen wieder trennen. Bei Seehausen ist nun schon Km 100 erreicht, na bitte, ging doch recht zügig. In Naundorf passiere ich eine Straußenfarm, das ist doch glatt ein Foto wert. Hier treffen ich auf ein nettes auch radelndes Ehepaar die mich ein Stück begleitet haben, und mit dehnen ich ein wenig gefachsimpelt habe. Zahna ist erreicht, das ist kurz vor Lutherstadt Wittenberg. Ab hier wird der Weg leider ein wenig schlechter. Fester Waldboden wechseln sich hier mit Asphalt ab. Jedoch noch ganz gut mit dem Rennrad zu befahren. Lutherstadt Wittenberg ist erreicht. Hier laufe bzw. schiebe ich mein Bike ein Stückchen durch die sehr schöne Altstadt. Schön ist es hier. Pause mach ich jedoch nicht. Über einen imposanten Brückenneubau überquere ich hier die Elbe. Das ist eine Fotopause wert. Ich verlasse hier nun auch schon wieder die Lutherstadt Richtung Bergwitz, wo sich der schöne Bergwitz See befindet. Von hier an wird die Streckenführung leider zur Tortur, Kies, Sand oder einfach nur über die Wiese geführt geht es ab hier weiter. Zwischendurch immer mal wieder vereinzelte Abschnitte mit Asphalt zum kurzweiligen in die Pedale treten. Bei Kemberg schaute ich mir die Passage der Strecke noch genauer in meinem Fahrradplan an. Hier ist auch die Strecken Beschaffenheit verzeichnet. In Lubast kreuzte der weg wieder die Bundesstraße 2. Da hier der eigentliche Abschnitt des Radweges durch Wälder geführt wird und der Plan mir hierfür längere Passagen mit mäßiger Strecken-Beschaffenheit beschrieb, entschloss ich mich gegen die eigentliche Streckführung und umfuhr hier Bad Schmiedeberg, und damit die Waldwege. Ich befuhr nun wieder die Bundesstraße 2, bei hier mäßigem Verkehr. Nicht sehr schön aber dafür zügig zu fahren. Steigungen wechselten sich hier mit schnellen Abfahrten ab. Nach ca. 20 km B2 erreichte ich Bad Düben und konnte wieder auf den eigentlichen Radweg einschwenken. Bad Düben auch ein nettes kleines verträumtes Örtchen. Hier auf den zentralen Punkt dem Markplatz mit einigem Treiben gönnte ich mir eine leckere Eis-Pause. Und komisch, die Menschen sprechen ja schon ganz anders … Sächsisch. Nun waren es nur noch knapp 35 km bis Leipzig.- Also fast geschafft. Ab Wellaue kurz hinter Bad Düben, entschied ich mich wieder für ein kurzes Stück auf einer Parallelroute weiter zu fahren. Durch Hohenprießnitz ging es Richtung Notizsch weiter, um wieder auf den ab hier gut ausgebauten Radweg in Leipzig einzufahren. War der Radweg bis hier sehr gut beschildert, man kann also zur Not auch ohne Karte fahren, war ab Notizsch die Ausschilderung zwar vorhanden, jedoch leicht zu übersehen. So kam es, wie es kommen musste, ich verpasste hier zwei Mal den Abzweig. Schlimm war dies jedoch nicht, da von jetzt an jeder Weg nach Leipzig hinein führte. Nur eben nicht auf dem eigentlichen Radweg. Bei meinem ersten verpassten Abzweig schwenkte ich auf einen kleinen Umweg nochmals auf den Radweg RBL ein. Hier habe ich nun Leipzig Stadt erreicht. Bei meinem zweiten verpassten Abzweig, jedoch blieb ich auf der Hauptstraße und befuhr Leipzig vorbei an das große BMW Gewerbegebiet in Richtung Zentrum. Hier folgte ich einfach den Hinweisschildern Richtung Zentrum, wo dann sicher auch der Hauptbahnhof sein dürfte. Nach knapp 226 km im Sattel und gut 10 h Fahrzeit stand ich dann um 18:30 vor dem imposanten Hauptbahnhof. Ein sehr eindrucksvolles Gebäude. Nun hieß es erst einmal Tickets kaufen für die Rückfahrt. Die Entscheidung den Automaten zu benutzen viel nicht schwer, denn hier muss man im Reisezentrum Wartemarken ziehen wie in einer Behörde, grässlich. Aufgrund von einigen kurzfristigen Änderungen im Bahnablauf, (wie so üblich) und da ich mich noch ein wenig hier umschauen wollte, entschloss ich mich nicht wie geplant die Rückfahrt um 19.11h, sondern erst eine Stunde später, um 20:11 anzutreten. Ich schaute mir den Bahnhof genau an und füllte meine Flüssigkeitsreserven für die Heimfahrt auf. Die Heimfahrt klappte reibungslos so das Ich um 23:30 wieder zu Hause war. Und eigentlich gar mal nicht Müde….
Peter
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Wow. Und eine verrückte (lieb gemeint) Idee. 
